Digitalisierungsprojekt der Lübeck Port Authority soll neuen Schiffgrößen das An- und Ablegen erleichtern
Die LPA hat eine Förderzusage für das Projekt „DigITalSkandi“ vom BMDV erhalten. Es geht hierbei im die Fortführung und Steigerung der Digitalisierung im Port of Lübeck.
Der Hafenentwicklungsplan 2030, der im Mai 2020 von der Lübecker Bürgerschaft beschlossen wurde, umfasst neben infrastrukturellen, naturschutzfachlichen und klimapolitischen Handlungsfeldern auch produktivitätssteigernde Maßnahmen rund um den Hafen. So soll die Steigerung des Digitalisierungsgrades der Steigerung der Flächenproduktivität oder des Nutzwerts von vorhandener Infrastruktur dienen und zusätzlich zur Vereinfachung von Prozessen, der Verbesserung der Kommunikationswege und der Bereitstellung von Daten an Kunden führen.
Im Rahmen des HEP2030 erstellt Prognosen zeigen deutlich, dass ein Wachstum der Schiffsgrößen zu erwarten ist und dass der Port of Lübeck in Zukunft mit einem höheren Ladeaufkommen zu rechnen hat. Ein Großkunde des Port of Lübeck hat angekündigt, dass wahrscheinlich ab 2028 RoPax-Fähren mit einer Länge von bis zu 240 m Länge und einer Breite von 33,3 m den Port of Lübeck und zwar den Skandinavienkai anlaufen sollen. Um eine reibungslose und effiziente Abwicklung der zu erwartenden Schiffsgrößen gewährleisten zu können, stellte sich die Frage, welche technischen Möglichkeiten es gibt, bevor Anleger vollständig neu gebaut und oder Hafenflächen erweitert oder die Trave angepasst werden müssen. Im Rahmen von durchgeführten Anlegesimulationen im Schiffssimulator der Hochschule Flensburg für kommende Schiffsgrößen mit Schiffskapitänen und Lotsen wurde festgestellt, dass Informationstechnologie in Form von Distanzsensoren und Kameras bei An- und Ablegemanövern sein könnte.
Das neue digitale Testfeld „DigITalSkandi“ beinhaltet die Installation von Distanzsensoren sowie die Integration der der gewonnenen Daten in die vorhandene zentrale Datenplattform. Die Distanzsensoren werden an der Kaikante eines Anlegers angebracht und ermöglichen so das leichtere Anlegen am Anleger. So wird durch die Sensoren der echtzeitbasierte Abstand eines einfahrenden Schiffes zum Anleger bestimmt. Dies sorgt unter anderem dafür, dass die Kapitäne wichtige Echtzeit-Informationen zu ihrer jeweiligen Position im Rahmen des Anlegermanövers erhalten und das ein Anleger nicht notwendigerweise für viel Geld vollständig neu gebaut werden muss. Im bereits vorgelaufenen Projekt „TraveITClean“ werden ja schon Strömungs- und Windgeschwindigkeit in Echtzeit ermittelt und den Kapitänen zur Verfügung gestellt. Die hier beschriebenen Abstandsmessungen per Sensoren ergänzen und vervollständigen diese Informationen, um effizientere und sichere An- und Ablegemanöver zu gewährleisten. Die gesammelten Daten werden den unterschiedlichen Nutzer: innen über eine Datenplattform zur Verfügung gestellt, auf die sie jederzeit Zugriff haben.
Das Projekt digITalSkandi hat eine Laufzeit von 1,5 Jahren (Oktober 2024-April 2026) und soll etwa 300.000,00€ kosten. Davon werden 80% durch das Ministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.