Lübeck Port Authority
Die Hansestadt Lübeck, Bereich Lübeck Port Authority, hat am Terminal Skandinavienkai die Landstromversorgung von Schiffen an den Anlegern 5 und 6 realisiert, um die CO2- und andere umweltschädliche Emissionen im Hafen zu reduzieren. Zukünftig sollen 2 bis 3 weitere Anleger am Skandinavienkai folgen. In einem Best-Case Szenario können durch die Landstromversorgung während der Liegezeit der Schiffe etwa 50-60 Prozent (je nach Liegezeit, Ladetechnologie und Terminal) CO2 eingespart werden (s. dazu auch Hafenentwicklungsplan 2030, HEP2030 der Hansestadt Lübeck).
Aufgrund der Änderungen in der Klimaschutzpolitik durch Fokussierung des Themas in der Öffentlichkeit und der daraus resultierenden Marktbedeutung des Themas CO2-Neutralität haben auch die Reeder die Notwendigkeit von Klima- und Umweltschutz erkannt und Flottenerneuerungen initiiert. Diese neuen Schiffe werden so ausgerüstet, dass sie mit Landstrom versorgt werden können. Die Bereitstellung der Infrastruktur für die Landstromversorgung am Skandinavienkai ist ein wichtiges Signal sowohl für die Reeder als auch für die Öffentlichkeit, dass der Port of Lübeck zukunftsfähige Technologien aufbaut, die sowohl für die Hafenwirtschaft als auch für den Klimaschutz attraktive Vorteile bieten.
Für die Landstromversorgung musste zunächst die Infrastruktur für einen Mittelspannungsanschluss am Skandinavienkai geschaffen werden. Es wurde eine neue 30kV-Versorgungsleitung ins Terminal verlegt sowie ein neues Trafogebäude am Anleger 5 gebaut, in dem die erforderliche Anlagen- und Schalttechnik errichtet wurde. Dazu gehört ein 16 MVA Großtrafo, zwei 4,5 MVA Trenntrafos, ein Eigenbedarfstrafo, eine 7-feldrige Schaltanlage, die entsprechende Messtechnik sowie Nebenanlagen wie z.B. eine Fernwirkanlage mit einer Verbindung in die Netzleitstelle, von der aus die komplette Überwachung erfolgt.
Zu den Anlegern 5 und 6 wurden ausgehend vom neuen Trafogebäude Anschlussleitungen verlegt und an den beiden Anlegern jeweils ein Kabelmanagementsystem (s. Abb.) errichtet. Die Anlagen ermöglichen einen vollautomatisierten Landstromanschluss über ein Fernbedienungssystem von Schiffseite aus. Damit hat die Hansestadt Lübeck eine zukunftsfähige Infrastruktur für die Landstromversorgung am Skandinavienkai geschaffen.
Ausführung:
TraveNetz GmbH (Versorgungsleitungen und Anlagentechnik)
Stemmann-Technik GmbH (Kabelmanagementsysteme)
Planungsphase: | 09‘ 2020 – 02‘ 2023 |
Bauphase: | 02‘ 2023 – 03‘ 2024 |
Gesamtkosten: | rd. 3,8 Mio. EUR |
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Bundes (Klima- und Transformationsfonds) und des Landes Schleswig-Holstein.